Handzahnbürste

Zur regelmäßigen und wirksamen Entfernung krankmachender Zahnbeläge ist die (Hand-oder Elektro-) Zahnbürste das beste Hilfsmittel. 

Kriterien für die richtige Handzahnbürste:

  • kleiner Bürstenkopf
  • mittelharte bis weiche Borsten
  • Kunststoffborsten (keine Naturborsten)
  • Borstenspitzen abgerundet
  • dichtes Borstenfeld
  • unterschiedlich hohe Anordnung der Borsten
  • gute Griffigkeit

Wir empfehlen Zahnbürsten der Firmen Meridol oder Oral-B. Zahnbürste nach Gebrauch immer gründlich ausspülen und mit dem Borstenkopf nach oben, ohne Abdeckung, trocknen.
Wechseln Sie Ihre Zahnbürste regelmäßig, spätestens wenn die Borsten ihre Form verlieren.
Für Babys, Kleinkinder, Prothesenträger und während kieferorthopädischer Behandlung empfehlen wir Spezialzahnbürsten.


Putztechnik

Es gibt viele sehr gute Zahnputztechniken. Sie heißen Bass, Charters, Stillmann und so weiter. Zum Teil sind sie in ihrer Anwendung sehr kompliziert. Als eine leicht zu erlernende und gute universelle Technik sehen wir die so genannte Rot- Weiß-Methode an. 

Die Schneidezähne stehen in Kontakt. Das Borstenfeld steht senkrecht auf dem Zahnfleisch im Übergang zum Zahnhals. Das Borstenfeld wird leicht gegen das Zahnfleisch gedrückt und mit einer Vertikalbewegung vom Zahnfleisch zur Kaufläche geführt (rot nach weiß). 

Entsprechend werden auch die Innenflächen gereinigt. Auf den Kauflächen werden kleine kreisende Bewegungen ausgeübt. 

Eignen Sie sich einen immer gleichen Ablauf bei dem Zähneputzen an. 

Üben Sie nicht zu hohen Druck aus, denn kraftintensives Putzen kann den Zahnschmelz, die Zahnhälse und das Zahnfleisch schädigen. 

Nicht immer empfiehlt sich das Putzen direkt nach den Mahlzeiten. Nach sauren Speisen (z. B. Fruchtsäften, Cola, Salatssaucen oder Wein) sollten Sie Ihren Mund zunächst nur mit Wasser ausspülen und mindestens eine halbe Stunde warten. Erst dann sind die zahnschädigenden Säuren auf der Zahnoberfläche neutralisiert und sie ist wieder hart und putzfähig.


Elektrische Zahnbürste

Heute stellen elektrische Zahnbürsten eine gute Alternative zu Handzahnbürsten dar. Obwohl die gekonnte Pflege mit der Handzahnbürste mindestens gleich gute Resultate liefert, erleichtert die elektrische Zahnbürste die Routine. 

Die absolute Indikation der elektrischen Zahnbürste ist bei Personen, denen eine kontrollierte Hand-Zahnputztechnik nicht möglich ist, gegeben. Es sind vor allem Kinder, Senioren, Behinderte oder auch manuell ungeschickte Personen. 

Moderne elektrische Zahnbürsten mit rotierenden Köpfen oder Schallwellen sind empfehlenswert. Als Beispiele sind Oral-B Plaque Control (Braun) oder Sonicare (Philips) zu nennen. 

Auch bei den elektrischen Zahnbürsten ist es wichtig, nicht zu viel Druck auszuüben um Verletzungen der Zähne und des Zahnfleisches zu vermeiden.


Putzsystematik

Es ist nicht möglich, eine bestimmte notwendige Zahnputzzeit anzugeben. Wie lange man zur Beseitigung der Belege benötigt ist sehr individuell. Da am Ende des Zähneputzens häufig die Zeit drängt, empfehlen wir sich eine immer gleiche Systematik anzueignen, bei der zuerst die schwierigen Bereiche bearbeitet werden. 

Ein mögliches Vorgehen ist z.B. im Oberkiefer links am Gaumen beim letzten Zahn zu beginnen, die Gaumenflächen des Oberkiefers zu putzen, dann an die Innenflächen (Zungenseite) der Unterkieferzähne zu gehen, anschließend die Außenflächen der Unterkieferzähne zu bearbeiten um dann die Außenflächen der Oberkieferzähne zu pflegen. Am Ende werden die Kauflächen geputzt. Es schließt sich die Zahnzwischenraumpflege an.


Zahnpasten

Zahnpasten sind ein unverzichtbarer Bestandteil der täglichen Mundhygiene. Sie steigern die Reinigungsleistung der Zahnbürste und tragen damit zur Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch bei. Heute sind mehrere hundert Marken mit zum Teil recht unterschiedlichen Rezepturen und Werberversprechen im Handel. 

Die wichtigsten Bestandteile der Zahnpasten sind Putzkörper und Fluoride. Ferner können sie Vitamine, Pflanzenextrakte, Feuchthaltemittel, Bindemittel, Schaumbildner, Geschmacksstoffe, Konservierungsstoffe und Farbstoffe enthalten. 

Zucker darf in einer Zahncreme nicht enthalten sein. 

Der Zusatz von Fluoriden erhöht den Schutz vor Karies durch Wiedereinlagerung herausgelöster Mineralien. Am häufigsten werden Natriumfluorid, Aminfluorid und Natriummonofluorphosphat eingesetzt. 
Die höchste Wirksamkeit haben Zahnpasten, welche Aminfluorid enthalten.
Es empfiehlt sich einmal wöchentlich eine Zahnpasta mit erhöhtem Fluoridgehalt zu verwenden, um einen noch besseren Kariesschutz zu erhalten.

Weißmacher-Zahncremes enthalten spezielle Stoffe, die den Zahnschmelz aufhellen können. Wirksame Produkte verursachen jedoch oftmals auch einen stärkeren Abtrieb des Zahnschmelzes und damit einhergehende Sensibilitäten. 

Wichtig ist, dass Ihnen die Zahnpasta schmeckt ! 

Da Zahnpasten vom Gesetzgeber als Kosmetika und nicht Medikamente eingestuft sind, unterliegen sie lediglich der Kosmetikaverordnung. Damit sind ihre genauen Bestandteile nicht deklarierungspflichtig.


    Zahnseide

    Auch die beste Zahnbürste, angewandt mit optimaler Putztechnik, erreicht nicht die Bereiche zwischen Ihren Zähnen. Die Borsten sind dafür zu dick. Die Zahnzwischenräume machen aber 30% der gesamten Zahnoberflächen aus. Sie sind das ideale Versteck für bakteriellen Zahnbelag (Plaque). Nur mit der Zahnseide können sie die Kontaktpunkte zwischen den Zähnen säubern. Erst die Kombination der Zahnbürste und Zahnseide stellt ein erfolgreiches Team dar. Ob das Fädeln morgens oder abends angewandt wird ist von untergeordneter Bedeutung. Hauptsache es findet einmal am Tag statt!

    Für unterschiedliche Anwendungen gibt es gewachste und ungewachste Zahnseide, Superfloss, Seidenbänder, auf Trägern montierte Zahnseide und Seidenhalter. 

    Nehmen Sie ein ca. 50 cm langes Stück Faden und wickeln die Enden um ihre Mittelfinger, bis ca. 10cm Faden übrig bleiben. Nun spannen sie mit Daumen und Zeigefinger ein 2-3 cm langes Stück und führen es mit langsamen, sägeartigen Bewegungen schräg in den Zahnzwischenraum ein. Mit der Zeit bekommen sie ein Gefühl dafür, den Druckpunkt sanft zu überwinden. Bewegen sie die Seide nacheinander an beiden Seiten sanft schabend auf und ab - vom Druckpunkt bis unter dem Zahnfleischsaum. Vermeiden Sie dabei das Einschneiden in das Zahnfleisch. Um die Zwischenräume im Oberkiefer zu reinigen, machen sie eine Faust und benutzen die Daumen, um Druck von unten auf die Seide auszuüben. Für den Unterkiefer benutzen sie beide Zeigefinger, um sanften Druck von oben zu geben. Bevor sie den nächsten Zwischenraum fädeln, wickeln sie die Zahnseide ein Stück weiter, so dass sie stets einen sauberen Abschnitt verwenden. 

    Am Anfang erscheint die Technik mühevoll, wird aber schnell zur Routine.


      Interdentalbürste

      Eine sinnvolle Ergänzung zur Zahnbürste und Zahnseide ist die Interdentalbürste (Zahnzwischenraumbürste) in der Flaschenputzerform. Sie stellt ein ideales Hilfsmittel für die Pflege bei offenen Zahnzwischenräumen dar. Durch das Zusammendrücken der Borsten bei der Einführung und sich anschließende Entfalteten im Zahnzwischenraum erzeugt die Bürste eine optimale Reinigungswirkung. 

      Je nach Bedarf gibt es verschiedene Größen und Formen der Interdentalbürsten. Sie sind als kleine Fingerbürsten oder zum Montieren auf Handhaltern erhältlich. 

      Da der absolute Kontaktpunkt zwischen den Zähnen von der Interdentalbürste nicht bearbeitet wird, ist die ergänzende Anwendung der Zahnseide sinnvoll.


      Zahnholz

      Eine weitere Möglichkeit der Zahnzwischenraumpflege stellen Zahnstocher oder medizinische Zahnhölzchen dar. Sie haben eine, dem Zahnzwischenraum angepasste dreieckige Querschnittsform. Je nach Fabrikat sind sie teils aus weicheren, teils aus härteren Hölzern hergestellt (Balsa, Linde, Birke). 

      Wegen der erhöhten Verletzungsgefahr und geringerer Reinigungswirkung empfehlen wir jedoch die Verwendung der Interdentalbürste und Zahnseide.


      Zungenreiniger

      Die Mundhöhle stellt ein komplexes ökologisches System dar, das aus Zähnen und Weichgewebe wie Zunge, Zahnfleisch und Schleimhäuten besteht. Nach neueren Untersuchungen ist die Mundhöhle von 300-500 verschiedenen Bakterienarten besiedelt. Glücklicherweise sind nur die wenigsten von diesen Bakterien krankheitserregend. Da der Zungenrücken mit vielen Furchen behaftet ist, die Schlupflöcher für Bakterien darstellen, ist die Verwendung eines Zungenreinigers ein gutes Mittel die Bakterienzahl in der Mundhöhle zu reduzieren.


      Spüllösungen

      Es stehen zahlreiche Spüllösungen zur Verfügung. Zum Teil sind sie medizinisch wirksam. 

      Chlorhexidin ( Chlorhexidin-Diglukonat / CHX) stellt ein lokales wassergelöstes, sehr wirksames Chemotherapeutikum dar, das in niedrig dosierter Konzentration antibakteriell wirkt und die Plaquebildung fast vollständig unterdrücken kann. Wegen seiner Nebenwirkungen wie Geschmacksbeeinträchtigung, Schleimhautveränderungen und Verfärbungen der Zunge und Zähne sollte es nur auf Anweisung des Zahnarztes nach bestimmten Eingriffen oder bei Erkrankungen, aber nicht eigenverantwortlich und über längere Zeit angewandt werden. Bekannte Präparate sind z. B. Chlorhexamed ®, Corsodyl ® und viele andere. 

      Meridol ®, Zendium ®, Oral-B Zahnspülung ®, FluoriGard ® usw. sind fluoridhaltige Mundspüllösungen zur Kariesprophylaxe. 

      Listerine ® oder Odol ® sind alkoholische (über 20% Alkoholanteil) Öllösungen, die Bakterien binden und ausschwemmen.


      Fluorid

      Die in den letzten Jahren in den meisten Industrieländern beobachtete Verbesserung des Gebisszustandes der Bevölkerung wird auf die intensivere Betreuung sowie vor allem auf den gesteigerten Verbrauch fluoridhaltiger Präparate im Rahmen der Kariesprophylaxe zurückgeführt. 

      Bei regelmäßiger Anwendung in den empfohlenen Dosierungen können Verringerungen des Karieszuwachses in Größenordnungen bis zu 60% erzielt werden. 

      Eine systemische Fluoridanwendung mittels Tabletten bei Kindern wird von der Deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde nicht mehr empfohlen. 

      In manchen Gegenden enthält das Trinkwasser natürliches Fluorid. Auch in manchem Mineralwasser ist Fluorid als Mineral enthalten. 

      Im Rahmen der häuslichen Fluoridanwendung haben sich folgende Methoden als effizient und gesundheitlich unbedenklich bewährt: 

      • die Zufuhr von fluoridhaltigem Kochsalz
      • die Anwendung fluoridhaltiger Zahnpasten
      • die Anwendung fluoridhaltiger Mundspüllösungen
      • die Anwendung fluoridhaltiger Gele
      • die Anwendung fluoridhaltiger Lacke


      Munddusche

      Hinsichtlich ihrer reinigenden Wirkung werden Mundduschen als Mittel zur Mundhygiene häufig überschätzt. Mit dem pulsierenden Wasserstrahl kann zwar gewisse Massagewirkung auf das Zahnfleisch ausgeübt oder lockere Speisereste entfernt werden, eine Beseitigung der fest anhaftenden, krankheitserregenden, mikrobiellen Beläge ist jedoch mit der Munddusche nicht zu erreichen. 

      In manchen Situationen kann die Munddusche Bakterien in die Tiefe der Zahnfleischtasche einimpfen und dadurch sogar schädigend sein.


      Bewußte Ernährung

      Bewusste gesunde Ernährung ist ein weiterer essentieller Faktor für gesunde Zähne. 

      Eine zu häufige Ernährungsfrequenz mit zucker- oder kohlehydrathaltigen Lebensmitteln erhöht ihr Kariesrisiko deutlich. Besonders unbewusste Zuckerquellen, wie z.B. Milch oder Sahne im Kaffee während der Arbeit stellen wegen ihrer regelmäßigen Einnahme eine große Kariesquelle dar.

      Sollten Sie sich nicht über diese versteckten Zuckerquellen bewusst sein, helfen wir Ihnen anhand eines Ernährungsprotokolls diese Quellen zu entdecken und zu beseitigen.